Ist die „Gesundheit ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“ wie es die WHO definiert?
Dann sind es sicher die wenigsten Menschen, die diesen Zustand erreichen.
Allein am Hunger stirbt alle 5 Sekunden ein Kind, etwa 9 Millionen Menschen pro Jahr.
An Hunger sterben in unserer westlichen Hemisphäre die wenigsten Menschen.
Jedoch ist Krankheit ein Thema das jeden betrifft.
Absolute Gesundheit kann nur annähernd erreicht und angestrebt werden.
Schon bei der Befruchtung der Eizelle kann Krankheit durch Störungen der Ei- oder Samenzelle beginnen.
Auch bei der Entwicklung des Embryos im Mutterleib beginnen erster Abweichungen der Integrität.
Dies kann beispielsweise der Fall sein durch gesundheitliche Beeinträchtigungen, psychischen Störungen, Medikamente oder Mangelernährung der Mutter oder durch Umweltbelastungen.
Nimmt die Mutter unter der Geburt Medikamente, wie Schmerzmittel oder wehenfördernde Medikamente, kann der kindliche Organismus tagelang damit beschäftigt sein diese abzubauen. Diese Kraftanstrengung schafft ein Defizit an anderer dringender benötigter Stelle. Auch Geburtstraumen wie ein Kaiserschnitt können die entwicklung des Kindes negativ beeinflussen.
Bis in die Neunzigerjahre wurden dem Neugeborenen direkt nach der Geburt Silbernitrat in die Augen geträufelt. Dies sollte mögliche bakterielle Infektionen verhindern. Dann bekommt ihr Baby Vitamin-K Tropfen. Denn es hat ja noch keine funktionierende Blutgerinnung. Im Alter von 2 Monaten beginnt der Impfmarathon. Bis zu 40 Impfungen bekommt ein Kind im 1. Lebensjahr (6-fach-Impfung = 6 Impfungen). Die Eltern beginnen zu begreifen, dass ihr Kind die moderne Medizin braucht, um gesund zu sein. Für das seelische Wohlbefinden gibt es den Priester, und die Kindergärtnerin oder die Lehrerin besorgt die soziale Integration. Beide Eltern sind ja tagsüber bei ihrem Job und können in den Abendstunden nicht noch die Erziehung und Gesunderhaltung der Kleinen übernehmen.
Von kleinauf wird uns der Wettbewerb beigebracht. Es geht immer darum besser, schneller, schöner und erfolgreicher zu sein. Für Kooperation und Zusammenarbeit bleibt da kein Platz.
Die optimale Herausbildung der uns zu Menschen machenden Fähigkeiten wird durch diese unsere zivilisatorische Umgebung fast unmöglich gemacht. Vielleicht sind bei einigen wenigen Naturvölkern diese Möglichkeiten noch gegeben.
Was können wir trotz dieser widrigen Umstände tun um uns und unseren Kindern ein glückliches Leben zu ermöglichen?
Vielleicht können wir es schaffen durch eine empathische Beziehung zu unseren Kindern ihre wirklichen Bedürfnisse zu erahnen und nebenbei uns selbst besser kennen zu lernen! Voraussetzung dafür ist natürlich, dass ich mir bewusst bin, was ich tue. Wenn ich unbewusst handele, kann ich nicht sehen was ich tue und ergo nicht ändern was mir nicht gefällt. Es bleibt nur ein Gefühl, dass irgend etwas nicht stimmt.
Jeder Mensch spürt instinktiv, vor allem in Bezug auf seine geistige Gesundheit, was ihm gut tut und was nicht. Konditionierungen, also „erlernte“ oder übernommene Verhaltensweisen stehen dem im Wege. Auch wenn sie uns scheinbar Orientierung und Sicherheit bieten.
Konditionierungen sind Programmierungen. Sie lassen uns in einer bestimmten Situation auf eine zuvor erlernte Art und Weise reagieren. Diese Reaktionen sind vorherbestimmt und versprechen einen Erfolg, da wir sie in der Vergangenheit als wirkungsvoll erfahren haben. Jedoch wird es so fast unmöglich neue Erfahrungen zu machen, da wir permanent (unbewusst) Vergleiche zu ähnlichen, bereits erlebten Geschehnissen anstellen.
Wann beginnt diese Programmierung? Sobald wir (als Eltern) in einer Situation aus Angst reagieren, sind wir nicht mehr authentisch. Unser Kind wird dieses Verhalten beobachten, verinnerlichen und übernehmen. Ebenso verhält es sich mit häufig wiederkehrenden Gefühlen, wie Wut oder Resignation.
Sind wir nicht mehr im Gleichgewicht mit unserer Umgebung, wird sich das auch auf unsere Gesundheit auswirken. Vielleicht werden emotionale Spannungen im Zwerchfell zu einer verkrampften Atmung führen. Ebenso können Spannungen in der Wirbelsäule, im Becken etc. entstehen.
Die Folge dieser Ungleichgewichte wird immer, zumindest unbewusst, die Suche nach erneuter Komplettierung und Verbundenheit sein. Das Aufdecken all dieser automatischen Programme ist eine Mammutaufgabe, die anzupacken sich lohnt, weil alle Ersatzbefriedigung uns immer noch durstiger zurückbleiben lässt.
weiterführende Literatur:
Theo Fischer „Wu Wei: Die Lebenskunst des Tao“
Thomas Cleary Das „Tao Te King“ und weiterführend das „Wen Tzu – Das Verstehen der Geheimnisse“